Grexit? DEXIT!

KV-BODENSEE - 20.01.2015
Beitrag von Alice Weidel:\r \r Die Eurokrise ist wieder da. Seit die Schweizer Nationalbank den Stecker gezogen hat, ist der Euro als Weichwährung nun fest etabliert – im Übrigen mit viel Luft nach unten. Nicht nur gegenüber dem Schweizer Franken, sondern auch gegenüber anderen Währungen hat die europäische Kunstwährung deutlich nachgelassen.\r \r Alles fing eigentlich damit an, dass Merkel und Schäuble offen über einen Austritt Griechenlands aus dem Euro philosophierten. Ein „Grexit“ sei kein Tabu mehr.\r \r \r \r Wenige Tage später gibt der Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof bekannt, dass der Aufkauf von Staats- und Unternehmensanleihen durch die EZB völlig in Ordnung sei. Eine Staatsfinanzierung, die verboten ist, sei das Aufkaufprogramm jedenfalls nicht. Gleichzeitig gab Cruz Villalon aber auch zu, dass Richter gar nicht ausreichend Kenntnisse hätten, um über die „schwierige“ Arbeit der EZB zu urteilen, weshalb äußerste Zurückhaltung geboten sei. Ihnen würde schlichtweg die Erfahrung auf diesem Gebiet fehlen.\r \r Einen Tag später kündigen die Schweizer prompt den Fixkurs zum Euro auf in Antizipation, dass er nicht zu halten sei angesichts der massiven Paradigmenwechsel in der Eurozone. Die offizielle Version war zwar eine andere, aber das ist man mittlerweile gewohnt. Der SNB blieb im Übrigen nichts anderes übrig.\r \r Grexit, ein Generalanwalt, der offen zugibt keine Ahnung zu haben, aber trotzdem urteilt, die Reissleine durch die Schweizer: Was sagt uns das?\r \r Zunächst einmal, dass eine Diskussion über den Grexit unseriös ist. Der Austritt würde sehr wahrscheinlich den sofortigen Zusammenbruch Griechenlands bedeuten. Die Verbindlichkeiten schießen in die Höhe, Staatsanleihen sind wertlos, und die Drachme hätte als Weichwährung keine Akzeptanz - weder bei den Inländern noch auf den Kapitalmärkten. Daraus würde eine Kapitalflucht unweigerlich folgen. Importe verteuern sich (Energie, Vorprodukte, Rohstoffe). Banken und Unternehmen wären sofort insolvent. Das Zahlungssystem würde infolgedessen zusammenbrechen.\r \r Das alles könnte man aber vielleicht gerade noch über die - nun nicht mehr verbotene - Staatsfinanzierung durch die EZB, Rettungspakete, IWF, Weltbank auffangen. Nicht mehr auffangen könnte man jedoch den Dominoeffekt auf die übrigen Peripheriestaaten wie Italien, Spanien und auch Frankreich, deren Risikoprämien nach oben schnellen würden in Antizipation weiterer Austritte mit darauffolgenden Zahlungsausfällen. Ein ungeordneter Zusammenbruch der Eurozone wäre die Folge. Deshalb wäre ein Austritt Griechenlands fatal.\r \r Denn oberstes Ziel muss eine geordnete Abwicklung des Euroraums sein, da der Euro als Währung nicht zu halten ist. Alle Fundamentaldaten sprechen seit Jahren ihre eigene Sprache mit zunehmender Dynamik. Das versteht die Politik aber nicht. Genauso wenig wie alle Warnungen gegen den Euro vor Einführung ignoriert und einfach mit einem Handstreich vom Tisch gewischt wurden. Merkel will es heute immernoch nicht hören. Dabei muss man sich fragen, wie hoch das Wasser eigentlich noch stehen muss?\r \r Meine persönliche Prognose ist, dass der Euro nur noch eine maximale Chance von drei bis fünf Jahren hat. Dann muss er ohnehin abgewickelt werden. Durch die jahrelangen Rettungsprogramme, die bevorstehende Staatsfinanzierung gepaart mit einer Zwillingskrise von Staatsschuldenkrise und Bankenkrise hat sich die finale Fallhöhe drastisch erhöht - mit nicht mehr abschätzbaren Risiken.\r \r Deshalb muss Deutschland aus dem Euroverbund austreten. Durch die Brüche der Europäischen Verträge und stetige Auflösung institutioneller Strukturen sowie die Aushebelung des parlamentarischen Budgetrechts ist der Austritt sogar geboten; unter Berufung auf Fortfall der Geschäftsgrundlage.\r \r Ohne den „Störenfried“ Deutschland käme der Euro ohnehin besser klar. Denn er könnte noch stärker abwerten als es die Lira getan hat, was Draghi ohnehin krampfhaft versucht - „whatever it takes.“\r \r Das Horrorszenario eines Austritts Deutschlands ist schlichtweg übertrieben. Man muss jetzt nur in die Schweiz schauen. Deutschland wäre die Schweiz 2.0. Unter Annahme konstanter Gewinnmargen stünde einer Aufwertung der neuen DM zwar eine Verteuerung der Exportpreise, aber auch eine Verbilligung der importierten Vorprodukte durch verbesserte terms-of-trade gegenüber. Auch der deutsche Konsument würde enorm von der wiedergewonnenen Kaufkraft und einer stabilen Hartwährung profitieren.\r \r Zudem würde eine Aufwertung nicht von heute auf morgen geschehen. Sondern sie vollzöge sich gleitend. Das ist Aufgabe der Notenbanken bzw. in dem Fall wäre es die Aufgabe der Bundesbank. Diese Art von Geldpolitik hat sie im Übrigen auch in den 90er Jahren betrieben. Das Gleiche hat die Schweizerische Nationalbank getan und die Chinesische Notenbank seit rund zwei Jahrzehnten.\r \r Es ist nämlich verhältnismäßig einfach für eine Notenbank, die „eigene“ Währung unter Aufwertungsdruck zu stabilisieren. Man kauft einfach Devisen gegen die eigene Währung mit einer entsprechenden Sterilisierungspolitik. Der Vorteil dabei ist auch, dass die Notenbanken mit diesen Devisenmarkttransaktionen Devisenreserven aufbauen könnten.\r \r Was könnte man mit den Reserven nicht alles finanzieren. Mir kämen da direkt unsere Renten in den Sinn. Genau das tut nämlich die chinesische Notenbank mit einem Teil ihrer Reserven: Anlegen und für die demographische „Delle“ zurücklegen durch ihren dafür geschaffenen Ausgleichfonds (NSSF: National Social Security Fund).\r \r Durch den DEXIT – den Austritt Deutschlands – kann das alles unsere Zukunft sein. Wann also können wir endlich darüber diskutieren?\r \r Mit freundlichen Grüßen,\r \r Ihre Alice Weidel,\r \r  \r \r Zur Person:\r \r \r \r    \r \r    Alice Weidel\r
   - Mitglied Kreisvorstand Osnabrück
\r
   - Mitglied Landesvorstand Niedersachsen
\r
   - Betreuerin Landesfachausschuss „Europäische Union, Euro,
\r
      Finanzmärkte und Geldpolitik"
\r
   - Delegierte Bundesfachausschuss „Euro und Europa 2030“
\r
   - stellv. Delegierte Bundesprogrammkommission
Teile diesen Beitrag in den sozialen Medien:

left Zurück zur Übersicht

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:


AfD-Vortragsreihe in Kempten im Allgäu

calendar 26.11.2025 user KV-BODENSEE
Vor allem für den östlichen Bodenseekreis lohnt sich ein Blick über die Grenze nach Bayern: Dort findet monatlich ein Vortrag im Wahlkreisbüro von Dr. Rainer Rothfuß statt, Fabrikstraße 4, 87437 Kempten (Veranstaltungssaal auf der Gebäuderückseite).
right   Weiterlesen

Das Wahlprogramm der AfD für die Landtagswahl 2026 steht

calendar 24.11.2025 user KV-BODENSEE
Gemeinsam haben etwa 400 Delegierte aus dem ganzen Ländle gestern den letzten Schliff an unserem Wahlprogramm zur Landtagswahl 2026 vorgenommen. Auch vom Bodenseekreis reisten neun engagierte Mitstreiter an (siehe Bild) und wirkten an der Endfassung mit. Unser Kandidat für das Amt des MinisterprÃ...
right   Weiterlesen

Vernunft statt Brandmauer in Konstanz

calendar 20.11.2025 user KV-BODENSEE
Jährlich ertrinken tausende Menschen aus Afrika im Mittelmeer, weil sie sich von europäischem Wohlstand und offenen Grenzen angelockt dem Risiko der gefährlichen Überquerung aussetzen. Wesentlich angeheizt wird die Dramatik durch sich als „Seenotretter“ aufspielende linke Ideologen („Tea...
right   Weiterlesen

Infostand in Überlingen zum Thema „Bebauung des Landschaftsparks St. Leonhard“

calendar 19.11.2025 user OV Bodenseekreis-West
Bürgerentscheid zum Landschaftspark St. Leonhard Am 14. Dezember 2025 findet in Überlingen der Bürgerentscheid über die geplante Bebauung im Bereich „Rauensteinstraße Ost“ statt. Im Zuge dieses Bürgerentscheids können alle Überlinger Bürger ab 16 Jahren darüber abstimmen, ob der Besc...
right   Weiterlesen

Stammtisch Ost

calendar 18.11.2025 user OV Bodenseekreis Ost
Am Donnerstag, den 20. November 2025 um 18 Uhr ist wieder der AfD-Stammtisch in Kressbronn. Wir freuen uns auf bekannte und neue Gesichter! Details bitte per E-Mail erfragen.
right   Weiterlesen

Projekt "Ausbau und Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn" nimmt entscheidende Hürde

calendar 16.11.2025 user KV-BODENSEE
Nun ist die Tinte trocken. Diese Woche fand in Überlingen die feierliche Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land Baden-Württemberg, der Bahn und den beiden Landkreisen Konstanz und Bodenseekreis statt. Die AfD im Konstanzer Kreistag und die AfD-Fraktion im Kreistag des Boden...
right   Weiterlesen

Filmvorführung: End of Landschaft

calendar 15.11.2025 user KV-BODENSEE
End of Landschaft heißt die packende investigative Filmreportage, welche die Naturzerstörung auf Verfilzungen der Politik mit der Windkraft-Lobby zurückführt. Die Montagsspaziergänger laden zur Vorführung wieder ins Graf-Zeppelin-Haus nach Friedrichshafen ein. Am Freitag, den 21. November 202...
right   Weiterlesen

Frühling im Herbst: Die neue Dialogbereitschaft

calendar 14.11.2025 user KV-BODENSEE
Über unsere Veranstaltung „Ist die christliche Wertegesellschaft die letzte Chance für Europa?“ mit Dr. Dr. David Berger, Joachim Kuhs und Dr. Malte Kaufmann am 5. November 2025 in Friedrichshafen berichtet jetzt die stattzeitung.org in zwei Artikeln: ➔ AfD diskutiert mit Antifa. Omas kö...
right   Weiterlesen

Das ist es uns doch wert…

calendar 12.11.2025 user Thorsten Peters
Ein Beitrag von unserem Überlinger Stadtrat Thorsten Peters Es wird eng, war die eindringliche Botschaft des Kämmerers zu Beginn der Haushaltsberatungen Anfang Oktober. Die Planung sei auf Kante genäht und basiere auf der Annahme, dass der Gemeinderat der Einführung einer Grundsteuer C (für un...
right   Weiterlesen

Markus Frohnmaier bei Maischberger

calendar 10.11.2025 user KV-BODENSEE
Heute Abend um 22:20 Uhr diskutiert unser Kandidat für den Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg Markus Frohnmaier bei Maischberger in der ARD unter anderem mit Norbert Röttgen von der CDU. Unbedingt einschalten!
right   Weiterlesen

Stammtisch Markdorf

calendar 07.11.2025 user OV Markdorf
Am Dienstag, den 11. November 2025 um 19 Uhr ist wieder der AfD-Stammtisch in Markdorf. Wir freuen uns auf bekannte und neue Gesichter in gemütlicher Runde! Details bitte per E-Mail erfragen.
right   Weiterlesen

Stammtisch Konstanz mit Martin Rothweiler

calendar 07.11.2025 user KV-BODENSEE
Die AfD in Konstanz lädt ein zu einem Stammtisch am Freitag, den 14. November 2025 um 19 Uhr mit Martin Rothweiler, dem AfD-Direktkandidaten in Villingen-Schwenningen. Er spricht zum Thema: Erste Hilfe für unser Land ‒ Diagnose, Therapie und Rehabilitation für eine zunkunftsfähiges Baden-Wür...
right   Weiterlesen

AfD-Bundestagswahlprogramm 2025 AfD-Kernforderungen Bundestagswahl 2025 Kreistagswahlprogramm

 

 

Lust auf mehr? Downloads

Grundsatzprogramm zur Bundestagswahl 2025

Sie können unser Grundsatzprogramm jeweils in einer Lang- und Kurzfassung, sowie das aktuelle Europawahlprogramm 2024 als PDF herunterladen.
Zum betrachten von PDF-Dokumenten muss Ihr Gerät ggf. einen PDF-Reader wie z.B. den Acrobat Reader installiert haben.

up