Auch vom Südkurier in seiner Parallelwelt sorgfältig aufgeblasene Seifenblasen platzen irgendwann. Was er sich alles im Zusammenhang mit unserer Demo in Salem aus den Fingern gesaugt und seinen Lesern für bare Münze verkauft hat, ist hier im Überblick zusammengestellt:
1. Der Südkurier: „Er [Bernhard Straßer] startete einen Spendenaufruf für das Afrika-Projekt und bot an, die erste Monatsmiete, die er für das Heim erzielt, zu spenden, rund 5000 Euro, und er forderte die AfD auf, es ihm gleich zu tun.“
Die Realität: Bernhard Straßer sagt: „An die AfD: Vielleicht gibt es auch aus Ihren Kreisen jemanden, der sagt: Das unterstützen wir.“ Daraufhin kommt es zum Handschlag. Von 5000 Euro war bzgl. der AfD nie die Rede. Das wäre nicht nur maßlos, sondern auch rechtlich kaum möglich – mit einer zweckwidrigen Verwendung von Spenden und Mitgliedsbeiträgen in diesem Umfang würde der Kreisverband wohl den Straftatbestand der Veruntreuung erfüllen. Die AfD im Bodenseekreis unterstützt gleichwohl das Projekt und wird bei seinen Mitgliedern und darüber hinaus bei einem breiteren Publikum für Spenden werben. Das Gespräch mit Bernhard Straßer ist übrigens aufgezeichnet worden und kann auf der stattzeitung.org angesehen werden. Wetten, der Südkurier wird seine Ente nicht korrigieren, sondern schreiben, die AfD hätte ihr Wort gebrochen?
2. Der Südkurier: „Auf ihrem Plakat zur Demo schürte die AfD Angst davor, dass es auf den Straßen «unsicher» werde, dass «Vergewaltigungen und Messerstechereien ansteigen» würden.“
Die Realität: Wir haben gar kein Plakat zur Demo gehabt. Vermutlich verwechselt das der Südkurier mit unserem Flugblatt. Auf diesem steht die simple Tatsache: „Unsere Straßen werden unsicher. Vergewaltigungen und Messerstechereien steigen an.“ Diese Fakten kann jeder – sogar ein Südkurier – ganz einfach selbst überprüfen, z. B. im aktuellen Bundeslagebild Kriminalität im Kontext von Zuwanderung oder bei der Tagesschau. Das hält den Südkurier natürlich nicht davon ab, die bloße Nennung von Fakten als Schüren von Angst zu bezeichnen und unreflektiert einen Teilnehmer der Gegendemo zu zitieren: „Die erwähnten Straftaten finden sich nicht in der Polizeistatistik wieder.“
3. Der Südkurier: „Der «millionenfache Bevölkerungsaustausch», so die AfD, «wird entgegen unserem Willen rigoros durchgezogen». Laut der Schweizer Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus steht der politische Kampfbegriff vom „Bevölkerungsaustausch“ symbolisch für die aus rechtsextremen Kreisen stammende Verschwörungserzählung. Demnach plane angeblich eine geheime „Elite“ nach und nach einen Austausch der Bevölkerung im Westen und verfolge das Ziel, die weiße Bevölkerung zu eliminieren.“
Die Realität: Der millionenfache Bevölkerungsaustausch ist ein simpler Fakt, wie ein einfacher Blick auf die Bevölkerungsstatistik zeigt. Demnach ist bereits 2021 mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland ausgetauscht worden. Dieser Anteil hat sich seitdem weiter erhöht und wird auch weiterhin kräftig zunehmen – nicht nur wegen des ungebremsten Zuzugs von Ausländern nach Deutschland und des Wegzugs von Deutschen ins Ausland, sondern auch weil unter den Neugeborenen in Deutschland mehr als ein Drittel Eltern ausländischer Abstammung hat. Was an diesem Fakt Verschwörung oder Erzählung sein soll, bleibt ein Mysterium im Paralleluniversum des Südkuriers.
4. Der Südkurier: „Vor sich her trugen die AfD-Mitglieder und Sympathisanten Plakate, auf denen Parolen wie «Wir wollen keine Vergewaltiger, Messerstecher, Terroristen und Schmarotzer in unserem Land» standen.“ Und weiter unten: „Darf sich ein Lehrer öffentlich als Galionsfigur für solche rechtsradikalen Parolen hinstellen?"
Die Realität: Wir haben recherchiert und die Teilnehmerin mit dem Plakat ausfindig gemacht.
Wie auf dem Bild zu sehen lautet der Text auf dem Plakat vollständig: „Fremdenhass? BLÖDSINN, wir wollen nur keine Vergewaltiger, Messerstecher, Terroristen und Schmarotzer im Land!“ Hätte der Südkurier nachgefragt – wie das früher die Regel war, als es noch Journalismus gab – hätte er von der Teilnehmerin erfahren, dass sie zwei Adoptivkinder aus Kolumbien großgezogen hat. Sie schrieb uns: „Wir spenden auch sehr viel nach Kolumbien. An Kinderheime. Schulkleidung oder Geld für Logopädie, damit sich die Kinder gut entwickeln. Die Straßenkinder bekommen immer eine große Tüte Süßigkeiten.“ Das würde dem Südkurier natürlich nicht in sein rechtsradikales Framing passen.
5. Abschließend sei noch auf die doppelten Maßstäbe des Südkuriers aufmerksam gemacht:
Der Südkurier: „Den Gipfel der Abscheulichkeit hat die AfD erreicht mit ihrem Versuch, Bernhard Straßer öffentlich an den Pranger zu stellen.“
Die Realität: Gleich am nächsten Tag stellt der Südkurier den Lehrer und Veranstaltungsleiter Andreas Piekniewski in einem großen Artikel an den Pranger. Der Südkurier schwärzt Piekniewski beim Schulleiter, beim Regierungspräsidium Tübingen und beim Verfassungsschutz an und erkundigt sich, ob denn nicht irgendetwas gegen ihn unternommen werden kann.
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