Landrat a. D. Lothar Wölfle (CDU) bezahlte 800.000 Euro, um das Sipplinger Hotel „Adler“ als Unterkunft für Migranten zu nutzen. „Skandal!“ rufen BILD und Südkurier und Kreisrat Gerhard Brugger (FDP) meint: „Die Verantwortlichen müssen nachträglich zur Rechenschaft gezogen werden. Ein Trauerspiel, wie hier mit unserem Steuergeld umgegangen wurde!“
Zurecht! So viel Geld für Fremde zu auszugeben, die überhaupt nicht hier sein dürften. Wie konnte das passieren?
Ähm, nein. Weit gefehlt. Solche Riesensummen für Illegale sind in Deutschland an der Tagesordnung und darüber regt sich weder ein Mainstream-Blatt noch ein FDPler auf. Stein des Anstoßes war viel mehr, dass am Ende kein einziger Migrant einziehen konnte, weil der erforderliche Umbau des Hotels noch viel teurer geworden wäre. Für den Landkreis gab es jedoch keine Ausstiegsklausel aus dem Vertrag. Dem Landrat Wölfle war das so peinlich, dass er seine Behörde anwies, den Presseanfragen keine Auskunft darüber zu erteilen ‒ bis das Verwaltungsgericht ihn dazu zwang.
Wir sagen: Gut gemacht, Wölfle! Sipplingen hat weiterhin sichere Straßen und das Geld ist jetzt auch in besseren Händen als beim Landkreis. Die Staatsanwaltschaft scheint das übrigens auch so zu sehen und leitet auf die eingereichten Strafanzeigen hin keine Ermittlungen ein, wie sie gestern mitteilte.